Australien: Ausflug Exmouth
Achter Reisebericht: Perth und Ausflug nach – Exmouth 16. Nov. 2007 bis 14. Dez. 2007
Verschiffung der Ente (I) – der erste Besuch in Perth 16. Nov. – 23. Nov.2007.
Ganz gegen unsere Gewohnheit kommen wir abends abends in Perth recht spät an und prompt ist unser bevorzugter Campingplatz „angeblich“ voll.
Dafür treffen wir Mike und Sylvie. Sie sind beide seit ca. 3 Jahren unterwegs und reisen seit Kenia zusammen.
www.exploringrtw.com
Seit langem mal wieder Motorradreisende. Es gibt viel zu erzählen, die beiden geben uns Tipps
für Indien und Nepal. Sie warnen uns aber auch eindringlich vor dem Verkehr in Indien, der
sehr aggressiv und fatalistisch sein soll.
Als wir am nächsten Morgen zurück zum Campingplatz kommen um unser Zelt auf dem nun freien
Platz aufzuschlagen (war seit zwei Tagen frei, hören wir später von Mike, es lebe das Computerprogramm)
empfangen uns Heidi und Stephane! Die beiden bekommen wieder Nachwuchs, brechen ihre Reise deshalb
ab und fliegen zurück nach Deutschland.
Abends gibt es bei einigen kühlen Bieren viel zu erzählen. Sie geben uns
die Adresse von ihrem Verschiffer, der das Finanzielle über ein deutsches
Konto abwickelt. Wäre uns sehr recht, erspart es doch die teuren Tauschgebühren.
Perth wirkt überhaupt nicht wie eine Millionenstadt, eher verschlafen kleinstädtisch.
Der Markt von Freemantle ist enttäuschend, nur für Touristen gemacht und am Sonntag entsprechend voll.
Ansonsten ist Perth nicht wirklich aufregend außer vielleicht seine Ampeln, davon haben sie alle
100 m eine, die dann auch garantiert rot ist.
Von einem Verkehrsfluss zu sprechen wäre sicherlich falsch. Die luftgekühlte Ente bekommt das
die nächsten Tage zu spüren.
Bei der Organisation der Verschiffung kommt uns wieder Kollege Zufall zu Hilfe. Nachdem uns
zwei Gesellschaften auf unsere Mail zunächst nicht antworten und wir von zwei anderen Angebote von
ca. 1700,- bzw. ca. 2400,- austral. Dollar haben, gehen wir eher zufällig in das Büro von VIP am Flughafen.
“Motorrad verschiffen?” “Nach Singapur?” “No problem!” “800,- Dollar!” “Aber es muss in eine Kiste”,
sagt Sam, der Verschiffer. “Fahrt zum Kistenmacher und lasst Maß nehmen.”
Wir unterschreiben einen Vertrag ohne Maß und Gewichtsangaben und fahren zu Australien Crates.
Die sind dann schon über die Größe der Ente verwundert und plötzlich wird von Geld geredet.
Also doch kein gutes Angebot?
Es wird telefoniert und am nächsten Tag bekommen wir eine Mail: “900,- Dollar, seid Ihr einverstanden?”
“Dann kommt am 11. Dez. wieder vorbei.” “No problem.” Wir wissen nicht, was wir denken sollen,
sagen mit gemischten Gefühlen zu. Das Angebot ist zu verlockend.
Unsere ursprüngliche Idee nach Bali zu fliegen, während die Ente unterwegs ist, hatten wir schon
länger aufgegeben. Statt dessen wollen wir uns in Bangkok um unsere Iran-Visa und den
Flug-Transport nach Kathmandu kümmern.
Also nur noch schnell Flüge und Unterkünfte buchen und dann wieder raus aus der Stadt.
Leider haben wir die Rechnung ohne Weihnachten und Neujahr gemacht. Da wollen alle nach
Bangkok und Singapur. Wir bekommen recht ungünstige Flugtermine, dafür aber zu recht hohen Preisen.
An unserer Logistik müssen wir wohl noch arbeiten.
Ausflug nach Exmouth 24. Nov. – 08. Dez.2007
Die verbleibende Zeit in Australien bis zur Verschiffung der Ente wollen wir
die Westküste entlang nach Norden bis Exmouth fahren.
Da wir an der Ostküste, am Great Barrier Reef, nicht schnorcheln waren,
will ich das unbedingt nachholen.
Die Westküste ist sehr dünn besiedelt, entsprechend groß sind die Entfernungen
zwischen den Orten, die zu dieser Zeit des Jahres aber kaum besucht werden.
Den Australiern ist es einfach zu warm und die Landschaft, die zu durchfahren ist,
ist streckenweise sehr eintönig.
Die Küstenorte kommen einem dann wie Oasen in der Einöde vor. Exmouth mit seinen
berühmten Tauchgründen gefällt uns nicht so gut. Sie wissen, was sie haben
und bemühen sich nicht sonderlich um ihre Gäste.
Auf dem Weg nach Monkey Mia treffen wir Lynn und Tom aus Norwegen mit ihren GS und F BMWs.
Sie wollen über Australien nach Korea und Japan und den Rückweg durch Russland fahren.
In mir keimt ein wenig Neid auf, wäre das doch auch meine bevorzugte Route gewesen.
Die beiden haben Zeit und können den russischen Winter aussitzen.
Gemeinsam schauen wir uns am nächsten Morgen die Delphinfütterung an.
Eine Delphinfamilie kommt hier seit Jahren morgens an den Strand und läßt sich unter
den Augen der Zuschauer füttern und fotographieren. Die Pelikane am Strand scheinen sogar
regelrecht für die Fotos zu possieren. Nettes Spektakel. Die Delphine sind eindeutig zu
viele, um tatsächlich alle gefüttert zu werden. Sie scheinen dieses Ritual ganz bewusst
mit den Menschen zusammen zu celebrieren ohne wirklich heiß auf die paar Fische zu sein.
Monkey Mia ist ein Resort, so dass es eigentlich an nichts fehlt, zu relativ moderaten
Preisen. Für einen Strandurlaub sicherlich kein schlechter Ort.
Natürlich haben wir auch die Pinnacles besucht!
Unser persönliches Highlight ist aber sicherlich Coral Bay gewesen.
Nicht preiswert (wie fast alles in Westaustralien) aber zu unserer Zeit traumhaft.
Kaum Menschen, d.h. ein fast leerer sehr weißer Strand, glasklares blaues Wasser.
Absolut klasse!
Nachdem ich mich an das Atmen durch den Schnorchel gewöhnt hatte, habe ich mich in
einer fantastisch anderen Welt bewegt. Ich habe ja nur einen winzigen Ausschnitt gesehen,
aber die Vielfalt war schon atemberaubend.
Am zweiten Tag fahren wir mit einem Glasbodenboot zum Riff<
Die beiden Schnorchelpausen sind leider viel zu kurz. Ich verstehe jetzt,
warum Leute tauchen gehen. Es ist eben nicht wie im Fernsehen, sondern mitten drin.
Ich habe ja das Great Barrier Reef der Ostküste nicht gesehen, aber Leute, die beides kennen,
kommen immer wieder an die Westküste.
Bei den Preisen fehlt halt einfach eine Null. Man kann hier nicht eben mit dem Flieger
anreisen wie im Osten, wo entsprechend viele Touristen, vor allem auch aus Japan, die
Preise verderben.
Ursprünglich wollten wir den Rückweg durchs Landesinnere fahren aber bei Temperaturen
teilweise über 45 Grad dort, haben wir das zweimalige Fahren an der Küste vorgezogen.
Hat auch Vorteile, da man nicht mehr suchen muss und weiß, wo man ankommt.
Verschiffung der Ente (II) – Perth – der zweite Besuch – 08.Dez. – 14.Dez.2007
Sonntags ruhen wir uns in Perth aus und sortieren unsere Sachen. Unsere Zeltreißverschlüsse (VAUDE)
sind wieder beide hin. Regt uns momentan aber nicht so auf, da wir wohl längere Zeit nicht mehr zelten werden.
Beim ersten Perthaufenthalt im November hatten wir mit Antique Tyres ausgemacht, dass die
Ente montagsmorgens (10.12.07) neu bereift wird und bei Munich Motocycles
www.munichmotocycles.com.au
soll ein Conti-Vorderradreifen für uns liegen.
Außerdem muss ich dringend die Ventile einstellen. Bruce und Paul lassen mich ihre
Werkstatt benutzen. Eine wirklich gute Adresse in Australien. Die beiden haben jede
Menge Gebrauchtteile und verschicken diese auch.
Mittags ziehen wir in die Jugendherberge im Zentrum von Perth um.
Dienstagmorgen geht es zum Kistenbauer, der die Kiste nach den genommenen Maßen vorbereiten
wollte. Die Kiste ist viel zu groß, was mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ärgert.
Der Deckel und eine Seitenwand werden auf meine Bitte hin verschraubt und nicht vernagelt.
Das wird das Öffnen in Singapur vereinfachen.
Läuft eigentlich alles wie geschmiert. Was hatten wir uns für Gedanken gemacht!
Unser Australienaufenthalt endet dann aber doch völlig unerwartet turbulent.
Um zum Flughafen zu kommen, nimmt man entweder einen zu buchenden Shuttle-Bus oder ein Taxi.
Der Flughafen liegt sehr weit vom Zentrum entfernt. Auf unsere Nachfrage empfiehlt uns die
Jugendherbergsmitarbeiterin ein Taxi zu nehmen, das sei zu zweit preiswerter.
Außerdem könne sie uns für morgen früh ein Taxi bestellen. Prima!
Unser Flieger geht um 11 Uhr. Also stehen wir um 8 Uhr vor der Jugendherberge.
Kein Taxi. 8:15 Uhr erneuter Anruf bei der Zentrale. 8:30 Uhr nix. 9:00 Uhr nix.
Unsere Nerven – speziell meine – sind äußerst angespannt. Was die nette Mitarbeiterin
vergessen hatte zu erwähnen, ist, dass es ein reines Glücksspiel ist, morgens in Perth
ein Taxi zu bekommen. So sehen wir denn ein Taxi nach dem anderen mit Insassen an uns
vorbei ziehen, tätigen einen Anruf nach dem nächsten bei der Zentrale und erfahren immer
wieder neu: kein Taxi frei im Moment, wir versuchen´s weiter.
Kurz nach 9 Uhr gehe ich in ein Cafe und frage laut, ob uns jmd. gegen Bezahlung
zum Flughafen fahren kann. Zunächst passiert nichts. Ich bin schon wieder auf der
Straße, da winkt uns eine Frau zu: „Give me 5 minutes!“ und verschwindet in einer Bank.
Sie und ihr Kollege (Denise und ich glaube Kevin) bringen uns dann pünktlich zum Flughafen
und wollen partout kein Geld dafür. Das war ziemlich knapp, aber zum Glück hatte der
Flieger Verspätung.